Macht "Party-Modus"-Verbot Mercedes stärker?
Das Verbot des "Party-Modus" ab Spa war am Wochenende ein großes Thema. Die Gegner erhoffen sich, dass Mercedes damit eingebremst wird. Laut Toto Wolff könnte aber sogar das Gegenteil passieren. Bei 'Sky' holt er aus: "Am Ende des Tages nimmt man verschiedenen Teams Performance weg. Wir haben uns jahrelang konzentriert, dass genau dieser spezifische Aspekt funktioniert, und jetzt kommt man da von linksaußen und sagt, wir wollen das nicht mehr."
"Aber die Regel muss erst genau definiert werden. Im Endeffekt glaube ich, dass es einfach eine neue Herausforderung für uns ist. Wenn uns durch diesen 'Party-Modus' ein paar Runden weggenommen werden im Qualifying, dann können wir das Vier- oder Fünffache drauflegen im Rennen mit mehr Power. Und im Moment ist das Rennen unsere Schwäche, nicht das Qualifying. Vielleicht tut man uns sogar einen Gefallen", so Wolff.
Hintergrund: Wenn in Qualifying und Rennen in Zukunft nur noch mit einem Motorenmodus gefahren werden darf, dann heißt das nicht zwangsläufig, dass Mercedes sich für den momentanen Rennmodus entscheiden wird. Man könnte sich auch irgendwo "in der Mitte" treffen. Dann wäre man im Qualifying zwar in der Tat etwas langsamer als aktuell, im Rennen aber dafür sogar etwas schneller.
#FragMST
Christoph hat eine Frage zum geplanten Verbot. Er schreibt: "Wird es für die Fahrer dann nicht auch etwas einfacher, sich wieder mehr auf das Rennfahren zu konzentrieren? Schließlich müsste in Zukunft der Wechsel zwischen den Motoreneinstellungen (Stichwort: Szenario 7 o.Ä.) während der Rennen ja wegfallen." Das ist in der Tat so, gewisse Sachen dürften dann während des Rennens wohl nicht mehr verstellt werden. Allerdings gibt es noch immer genügend Dinge, die die Fahrer während des Rennens umstellen können/müssen. Man wird also weiterhin einige Dinge sehen, die am Lenkrad verstellt werden.
Ocon: "Party-Modus"-Verbot gut für Renault
Wir kommen noch einmal zu unserem großen Thema an diesem Vormittag. Esteban Ocon glaubt, dass Renault von einem Verbot profitieren würde. "Unsere Rennmodus ist momentan sehr konkurrenzfähig", glaubt der Franzose. "Schauen wir mal, wie es wird. Es ist für alle gleich, aber hoffentlich bringt es das Feld etwas zusammen", so Ocon, der vor allem hofft, dass Racing Point etwas eingebremst werden könnte. Zumindest im Qualifying. Im Rennen könnte das ja ganz anders aussehen, wenn man Toto Wolff glaubt.
Wolff: Hamilton "in seiner eigenen Liga"
"Im Moment fährt er wirklich in seiner eigenen Liga", lobt Toto Wolff den Weltmeister bei 'Sky' und erklärt: "Er hat alles unter Kontrolle, schaltet den Motor hoch, wenn er muss, und spart Kilometer, wenn er kann. Aber am meisten beeindruckt hat mich: Am Ende wollten wir ihm nochmal Soft geben, weil es nicht mehr viele Runden waren und weil es die logische Wahl war."
"Aber er hat gesagt: 'Gebt mir nicht den Soft, sondern den Medium!' Das hat Valtteri das Rennen gekostet. Bei ihm haben wir den Soft draufgetan. Damit sollte er logischerweise auf Verstappen aufschließen und ihn vielleicht überholen. Aber der Reifen hatte keinen Grip. Das ist der Instinkt eines sechsfachen Weltmeisters", so Wolff. In der WM hat Hamilton 37 Punkte Vorsprung auf den Rest der Welt.
Kann "Party-Mode"-Verbot überwacht werden?
Auch diese Frage stellen sich einige Zuschauer. "Wir sind da sehr zuversichtlich", erklärt Rennleiter Michael Masi von der FIA und ergänzt: "Sonst hätten wir uns nicht dafür entschieden." Man habe sich dazu auch mit den vier Motorenherstellern der Formel 1 besprochen. Die entsprechende Technische Richtlinie soll dann vor dem Rennen in Spa veröffentlicht werden.
Das war knapp ...
In Silverstone zog sich Romain Grosjean mit seinem Verteidigungsverhalten den Ärger einiger Gegner zu. Auch gestern gab es wieder eine Beschwerde am Funk. Dieses Mal von Kimi Räikkönen:
"Das Fünffache drauflegen": So meint Wolff das
Wie meint Wolff diesen Satz? Mercedes wird natürlich nicht fünfmal so schnell fahren wie vorher. Er erklärt, dass es dabei um die Haltbarkeit des Motors geht. "Wenn wir auf fünf Runden im Qualifying-Modus verzichten müssen, dann gibt uns das 25 Runden mit mehr Performance im Rennen", so Wolff. Dadurch werde man im Qualifying zwar "einige Zehntel" verlieren. Doch er stellt noch einmal klar: "Wenn wir im Qualifying-Modus limitiert werden, denn werden wir im Rennen stärker sein." Wer durch das Verbot auf mehr Spannung hofft, der könnte also enttäuscht werden.
Horner hofft auf Duell Hamilton/Verstappen
Gestern war der Weltmeister etwas zu schnell. Doch der Red-Bull-Teamchef hofft, dass sich das in Zukunft wieder ändern wird. "Die beiden sind die besten Fahrer der Formel 1", lobt Horner bei 'Sky' und erklärt: "Ich glaube, da liegt fast nichts dazwischen. Max ist 22, Lewis wird 36. Sie befinden sich in unterschiedlichen Phasen ihrer Karriere. Aber ich hoffe, dass wir die beiden in den nächsten Rennen kämpfen sehen werden. Denn das würden die Fans und die Teams gern sehen. Das wäre gut für die Formel 1."
Überstanden!
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Formel-1-Newstickers! Wir haben es geschafft: Das Rennen in Barcelona ist vorbei und wir haben mit sechs Rennen in sieben Wochen die vielleicht anstrendgste Phase in der Geschichte der Formel 1 überstanden. Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt auf die faule Haut legen, wir sind natürlich weiter für dich da! Ruben Zimmermann tickert auch an diesem Montag wieder, und für Fragen, Kritik und Anregungen stehen dir unser Kontaktformular und unser Twitter-Hashtag #FragMST zur Verfügung. Damit geht's dann auch direkt rein in die neue Woche.
August 17, 2020 at 02:21PM
https://ift.tt/2E5Rmhc
Formel-1-Liveticker: Macht "Party-Modus"-Verbot Mercedes sogar stärker? - Motorsport-Total.com
https://ift.tt/38imGnW
Mercedes
No comments:
Post a Comment