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Monday, July 13, 2020

Neue Mercedes S-Klasse: Von hinten gedacht - kicker - kicker

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Nein, diese Raumkapsel ist nicht die neue S-Klasse. Ganz so weit sind sie bei Mercedes denn doch noch nicht. Drinnen in dem spacigen Objekt lässt sich aber schon vieles von dem erahnen, was die neue und elfte Generation des Luxusliners ausmachen wird: Ein Cockpit, das sich von nahezu allen klassischen Bedienelementen befreit und noch mehr als bisher auf verbalen Dialog setzt. Und das auch den Fondpassagieren das Kommando überlässt - aus gutem Grund.

Mercedes S-Klasse Simulation

Ausblick: In dieser Kapsel verbirgt sich das Innenleben der kommenden elften S-Klasse-Generation. Mercedes

2018 hat Mercedes das lernfähige Multimediasystem MBUX vorgestellt, sein Serien-Debüt hat es in der A-Klasse gefeiert. Die zweite MBUX-Generation hält standesgemäß im Flaggschiff der Schwaben Einzug: Die Neuauflage der S-Klasse soll ab September bestellbar sein und im November zum Händler fahren.

Der Chef sitzt im Fond

"Von hinten gedacht" sei das Topmodell, wie es aus Stuttgart verlautet. Gemeint ist damit, dass den Fondpassagieren dasselbe Infotainment- und Komfortangebot wie Fahrer und Beifahrer zuteil wird. Warum das wichtig ist? Weil der Chef oder die Chefin über ein solches Luxusmodell oft hinten sitzt und sich von einem Chauffeur ans Ziel bringen lässt. In besonderem Maße gilt dies für die Hauptmärkte der S-Klasse, die USA und China also.

MBUX, das jetzt "My MBUX" heißt, bietet seine Dienste künftig also vollumfänglich auch auf den Rücksitzen an. Zwei große Touchscreens dienen der Ansteuerung der verschiedenen Funktionen, zusätzlich lässt sich ein kleines Android-Tablet als Fernbedienung ausfahren - für den Fall, dass der rückwärtige Passagier auf seinem Liegesitz ruht und somit außer Reichweite des großen Displays relaxt.

Mercedes S-Klasse Fond

Umfassend digitalisiert: Auch die Fondpassagiere bekommen vollen Zugriff auf das Multimediasystem. Mercedes

Mit MBUX I funktionierte erstmals im Auto natürliche Spracherkennung. Der Zuruf "Hey Mercedes" muss jetzt aber nicht mehr zwingend erfolgen, einige Funktionen wie die Annahme eines Telefonanrufs ("Gespräch annehmen") oder die Anzeige der Navi-Karte können auch anders ausgelöst werden.

Mit Hilfe von Mikrofonen erkennt das System sogar, auf welchem Sitzplatz gesprochen wird. Auf die Bitte "Explore me" erfolgen zudem diverse Erklärungen, etwa zur Frage, wie das Smartphone per Bluetooth verbunden werden kann oder wo sich der Verbandskasten befindet. Selbst Informationsbedarf hinsichtlich Allgemeinwissens wird gedeckt, Fragen zu Tiergeräuschen - wann auch immer das relevant sein sollte - inbegriffen.

Große Leere im Cockpit

Vorne wiederum herrscht die große Leere: Insgesamt 27 klassische Schalter seien im Vorgängervergleich entfernt worden, wie es heißt, und auch mit dem Dreh-Drück-Steller ist es vorbei. Stattdessen rückt ein großes Kombi-Instrument hinterm Lenkrad ins Blickfeld, optional auf Knopfdruck auch mit 3D-Technik, für deren Tiefenwirkung es keine spezielle Brille braucht.

Von Kameras überwacht

Kameras behalten zudem die Passagiere im Auge. Sie erkennen beispielsweise Anzeichen von Sekundenschlaf, dank der Vernetzung mit anderen Systemen wird der Fahrer dann gewarnt und zur Pause aufgefordert. Bekennt er sich mittels des Satzes "Ich bin müde" zu seiner Erschöpfung, initiiert das Fahrzeug ein Wachhalte-Programm aus Sitzmassage, belebendem Duft, aufmunternder Musik und frischen Ambientelicht-Farben. Die Ausstiegswarnfunktion wiederum erkennt, wenn jemand das Fahrzeug verlassen möchte und lässt die Ambientebeleuchtung rot blinken, falls sich ein anderer Verkehrsteilnehmer im toten Winkel nähert. Sollte der Kindersitz auf dem Beifahrerplatz nicht angeschnallt sein, wird auch das erkannt und moniert.

Mercedes S-Klasse

Auf Wunsch in 3D-Optik: Digitales Kombiinstrument in der S-Klasse. Mercedes

Neben dem verbalen Dialog versteht die S-Klasse ebenso andere Zeichen: Das Schiebedach lässt sich durch Handgesten bedienen, auf Schulterblick hin - also beim Rückwärtsrangieren - zieht sich das Heckscheibenrollo zurück und gibt die Sicht nach hinten frei.

Wie ein Riesen-iPad thront ein bis zu 12,8 Zoll großer Zentralmonitor im Cockpit, bei entsprechender Investitionsbereitschaft in brillanter OLED-Technologie und mit haptischem Feedback. Und schließlich stehen zwei Head-up-Displays zur Wahl, das größere projiziert seine Bilder virtuell zehn Meter weit vors Auto und garniert sie zwecks optimaler Navigation mit Richtungspfeilen.

Aufwendig authentifiziert

Bis zu sieben Nutzer können übrigens ihre persönlichen Präferenzen in der S-Klasse abspeichern. Weil solche Daten bekanntermaßen sensibel sind, erfolgt die Authentifizierung nicht nur via PIN, sondern auch mittels einer Kombination aus Fingerabdrucksensor, Gesichts- und Spracherkennung.




July 13, 2020 at 09:30PM
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