Warum ist Vettel so weit hinter Leclerc?
In Q2 war der Monegasse fast vier Zehntel schneller. Das wirft natürlich Fragen auf. Fragen die sich auch Alexander Wurz stellt. Im 'ORF' sagt er im Hinblick auf Vettel: "Ich hätte mir die Frage gewünscht, ob er glaubt, ob er das Maximum aus seinem Auto herausgeholt hat und wie das im Vergleich zum Auto des Teamkollegen ist. Das wäre natürlich eine sehr aggressive Frage, die man aus Respektgründen dem vierfachen Weltmeister nicht gestellt hat".
"Aber es wäre interessant zu wissen, ob es einen Unterschied gibt. Oder ob es einfach seine Tagesform und die des Ferraris ist", so Wurz. Oder um es vereinfacht zu sagen: Bekommt Leclerc bei der Scuderia besseres Material als Vettel? Das ist natürlich reine Spekulation. Aber klar ist auch, dass ein viermaliger Weltmeister nicht plötzlich das Autofahren verlernt ...
Renault nimmt Ocon in Schutz
Der Franzose war deutlich langsamer als Daniel Ricciardo heute, doch Renault-Sportchef Alan Permane erklärt: "Er war dreieinhalb Zehntel langsamer als Daniel. Daniel hat dieses Wochenende aber auch eine frische Power-Unit. Da liegt eine Zehntel drin. Bleiben zweieinhalb. Das ist keine Schande. Natürlich müssen wir verstehen, wo die Differenz herkommt. Esteban ist deswegen auch tief frustriert. Aber er muss ruhig bleiben. Es ist seine erste Saison mit dem Team. Wenn zweieinhalb Zehntel fehlen, ist das okay."
Das war es damit auch mit unserem heutigen Samstagsticker! Zur Erinnerung: Rennstart morgen ist um 15:10 Uhr, wir sind aber natürlich ab dem Vormittag schon wieder für dich da. Mal schauen, welche Dramen uns dann erwarten. Hab noch einen schönen Abend, schlaf gut und bis dann!
Fortschritte bei Williams: Bald Punkte?
George Russell schaffte es heute wieder in Q2. Er wird morgen von P15 starten. Dave Robson erklärt, die Teams davor seien zwar eigentlich noch zu weit weg für Williams. "Aber wenn wir diese Lücke schließen können, dann können wir vielleicht dank unserer Leistung die Punkte erreichen", so Robson. Aktuell müsse man noch auf Ausfälle der Gegner hoffen, um es in die Top 10 zu schaffen. Das könnte sich aber in Zukunft ändern, wenn man weitere Fortschritte mache. Williams ist das einzige Team, das in dieser Saison noch ohne Punkte dasteht.
Mehr Lob für Hülkenberg
Von allen Seiten gibt es heute Lob - mit Recht! "Nico hat im Qualifying einen großartigen Job gemacht", sagt zum Beispiel Max Verstappen, der hofft, dass seine Performance Hülkenberg helfe, "einen Platz für nächstes Jahr zu finden, denn er verdient es auf jeden Fall, in der Formel 1 zu sein." Auch Ricciardo zieht den Hut vor seinem ehemaligen Teamkollegen und erklärt, dass es "nicht einfach" sei, nach so einer langen Pause so eine Leistung abzuliefern.
Droht jetzt auch Mercedes Ärger?
Die Frage kam schon öfter auf. Und auch Steiner schlägt auf Nachfrage in diese Kerbe. "Sie haben offensichtlich Daten an Racing Point gegeben, was nicht erlaubt ist", sagt er und ergänzt, wenn Mercedes wirklich Daten weitergegeben habe, "dann sollten sie Probleme bekommen." Zunächst einmal müsse allerdings geklärt werden, ob das wirklich passiert sei. Er hoffe, dass sich das im Berufungsverfahren kläre.
Warum Haas keine Berufung angekündigt hat
Ferrari, Renault, McLaren, Williams (und auch Racing Point selbst) haben Berufung gegen das Urteil angekündigt. Warum nicht auch Haas? "Ganz einfach. Es gibt drei große Teams, die protestieren. Drei Teams mit viel Geld", erklärt Teamchef Günther Steiner. Ein Einspruch koste Zeit, Geld und Ressourcen. Deswegen sei es für Haas unnötig, sich selbst dieser Gruppe anzuschließen und Kraft in die Sache zu investieren. Denn ob ein Team mehr oder weniger protestiere, das mache keinen Unterschied. Es ist allerdings ziemlich klar, dass Haas auch auf der Seite der Racing-Point-Gegner steht.
Boxenstopps damals und heute
Ein kleines Video zur Auflockerung zwischendurch. Hat sich seit damals schon einiges getan ...
Hülkenberg schmunzelt über Podiumsfrage
"Ich wusste, dass das jetzt kommt", schmunzelt der Deutsche, als er auf ein mögliches Podium am Sonntag angesprochen wird. Er sagt: "Ehrlich gesagt ist es eine große Herausforderung und es sind schwierige Umstände. Aber ich weiß, dass ich ein schnelles Auto unter mir habe." Er erinnert daran, dass es sein erstes Rennen im RP20 sein wird, und dass für ihn alles neu sein wird.
"Ich liege natürlich ein paar Rennen hinter den anderen Jungs, aber ich erinnere mich noch daran, wie es sich anfühlt. Ich versuche einfach, nicht zu sehr darüber nachzudenken, konzentriert zu bleiben und morgen ein gutes Rennen zu haben", so Hülkenberg. Und dann schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt.
Grosjean: Deswegen geht Einstopprechnung nicht auf
Ich glaube ja, dass es einige Teams versuchen werden. Doch der Franzose erklärt, dass der Plan, mit einem Stopp durchzufahren, "sehr optimistisch" sei. Er erklärt, dass er auf den harten Reifen, die in der vergangenen Woche die Mediums waren, am Sonntag zwar 36 Runden gefahren sei. "Aber ich denke, davon waren elf Runden hinter dem Safety-Car. Daher denke ich nicht, dass das [im Normalfall] gehen wird", so Grosjean, der nicht glaubt, dass eine Einstoppstrategie realistisch ist.
Norris: Sind nicht schlechter als vor einer Woche
Im Qualifying lief es nicht wirklich rund heute. Doch Norris erklärt, das liege eher an den Gegnern und nicht an McLaren selbst. "Ich denke, im Vergleich zu Mercedes, Red Bull und Ferrari hatten wir genau die gleiche Pace wie vergangene Woche. Ich denke nicht, dass wir abgerutscht sind. Ich denke, die anderen Teams haben am vergangenen Wochenende einfach einen sehr schlechten Job gemacht und jetzt einen viel besseren", so Norris. Natürlich sei man "etwas enttäuschter". Eine Überraschung sei das schlechtere Abschneiden aber nicht.
Verstappen sieht kein Problem gegen Racing Point
Heute wurde er von Hülkenberg geschlagen, doch im Hinblick auf das Rennen erklärt er: "Morgen sollte es in Ordnung sein. Es geht nur darum, vorbeizukommen. Dann werde ich mich auf mein eigenes Rennen konzentrieren." Mit anderen Worten: Er geht davon aus, dass seine Rennpace deutlich besser als die der Racing Points sein wird. Nicht ganz zu unrecht vermutlich, denn auch am vergangenen Sonntag hatte Stroll im Rennen deutlich größere Probleme als im Qualifying. Hülkenberg wird morgen natürlich trotzdem dagegenhalten!
Die Pole-Runde ...
... kannst du dir übrigens hier noch einmal im Video anschauen!
Bottas: Wichtige Änderungen am Set-up
"Diese Pole fühlt sich richtig gut an", freut sich der Finne und verrät: "Wir haben ein paar Anpassungen am Set-up aus der Vorwoche vorgenommen, und dadurch war die Performance für mich heute viel besser. Ich wusste, dass ich mich auf dem zweiten Run im Q3 verbessern konnte und habe alle Sektoren zusammenbekommen. Dabei habe ich einfach alles aus mir und dem Auto herausgeholt."
"Valtteri hat heute eine fantastische Leistung gezeigt", lobt Teamkollege Hamilton, der verrät: "Meine erste Runde im Q3 war gut, aber die zweite war nicht besonders toll. Ich habe die Runde einfach nicht zusammenbekommen, am Ende ein paar Fehler gemacht und dafür schlussendlich bezahlt. Die veränderte Windrichtung hat es uns heute nicht einfach gemacht, aber das ist für alle gleich und darf keine Ausrede sein."
Ocon akzeptiert Strafe
Zufriedenheit bei Ricciardo, doch Teamkollege Ocon ist natürlich enttäuscht. Q3 verpasst, dazu die Strafe. Er erklärt: "Eine enttäuschende Session. Ich kann im Moment nicht erklären, warum der Abstand so groß ist. Wir haben gestern viele Aero-Tests durchgeführt. Vielleicht haben wir da etwas übersehen. Das müssen wir uns genau anschauen. Denn im Auto steckt viel mehr drin. Ich konnte durch die Kurven einfach nicht den nötigen Speed mitnehmen."
Im Hinblick auf die Strafe berichtet er: "Es war sehr früh, meine erste Out-Lap. Wir müssen uns mit der FIA gemeinsam anschauen, was da los war. Ich hoffe, für George ist es nicht zu schlimm. Ich habe vom Team keine Info bekommen. Daher war ich da halt blind." Er weiß: "Wir hätten das besser managen sollen."
Racing Point gibt Podium als Ziel aus
"Das ist natürlich das Ziel", sagt Andrew Green, als er gefragt wird, ob man morgen auf das Podium fahren könne. "Wir glauben, dass wir auf den richtigen Reifen starten", sagt er im Hinblick auf Verstappen, der auf Hard startet. Hülkenberg und Stroll gehen dagegen auf Medium ins Rennen. "Unsere Rennpace war gestern gut", zeigt sich Green optimistisch. Er weiß aber auch: "Am Sonntagnachmittag passiert eine Menge, das haben wir am vergangenen Wochenende gesehen." Und Hülkenberg hatte in seiner Karriere in dieser Hinsicht bekanntlich nicht immer Glück ...
Perez in Barcelona "zu 99 Prozent" wieder im Auto
Das sagt Teamchef Otmar Szafnauer. "Wenn er [in Spanien] nicht im Auto sitzt, dann wird es Nico sein. Aber ich war mir zu 99 Prozent sicher, dass Nico bei beiden Silverstone-Rennen im Auto sitzen würde. Und jetzt bin ich mir zu 99 Prozent sicher, dass Checo in Spanien wieder im Auto sein wird", erklärt er. Der Zustand des Mexikaners verbessere sich jeden Tag, und Szafnauer geht davon aus, dass Perez in den kommenden Tagen negativ getestet werden wird.
Albon: Wieder halbe Sekunde hinter Verstappen
Danach kann man mittlerweile fast die Uhr stellen. Der Red-Bull-Pilot berichtet: "Ich fühlte mich wohl, und es sah bis zum letzten Run in Q3 gut aus. Da bin ich von den Mediums auf die Softs gewechselt, und die Balance des Autos veränderte sich ziemlich." Zudem glaubt auch er, dass der Wind eine Rolle gespielt haben könnte. So wurde es am Ende nur P9, während Verstappen von P4 starten wird. Damit sei er "natürlich nicht zufrieden". Er hofft nun auf eine ähnliche Aufholjagd wie am vergangenen Sonntag. Nach Möglichkeit aber ohne Crash zwischendurch.
August 08, 2020 at 09:50PM
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Formel 1 Silverstone 2020: Das Qualifying am Samstag in der Chronologie - Motorsport-Total.com
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